Weinregion Toskana

An der Westküste des Tyrrhenischen Meeres, im Herzen Italiens, liegt eine der schönsten Regionen der Welt – die Toskana. Dieses Gebiet hat eine reiche Geschichte und eine ebenso beeindruckende kulinarische Tradition. Wein spielt dabei eine wichtige Rolle.

Das bekannte Chianti ist das berühmteste Weinanbaugebiet der Toskana. Es liegt zwischen den Städten Siena und Florenz. Lange Zeit war der Wein aus dem Chianti recht dünn und einfach. In den 1980er-Jahren brachte die DOCG-Herkunftsbezeichnung den Ruf des Chianti in Gefahr. Zum Glück gelang es den Winzern, die Situation zu wenden und die Vorschriften für den Chianti Classico zu modernisieren.

Eine der wichtigsten Änderungen in den Produktionsvorschriften war die Abschaffung der Pflicht, eine kleine Menge weißer Trauben hinzuzufügen – eine Praxis, die ursprünglich aus reiner Armut entstanden war. Außerdem erhielten die Winzer die Möglichkeit, neben den einheimischen Trauben auch einen kleinen Anteil nicht-traditioneller Rebsorten zu verwenden. So konnte der lokal erzeugte und autochthone Sangiovese (oft ergänzt durch die einheimische Canaiolo-Traube) plötzlich mit international bekannten Sorten wie Syrah, Merlot und Cabernet Sauvignon kombiniert werden.

Die Toskana bietet jedoch mehr Weine als nur Chianti. In der Provinz Siena, in einem malerischen Dorf namens Montalcino, wird der besondere Brunello di Montalcino hergestellt. Bis weit ins 20. Jahrhundert galt dieser Wein noch als Kuriosität.

Die Produktion dieses Weins lag ursprünglich in den Händen nur einer Familie. In den 1960er-Jahren begannen mehr Winzer mit der Herstellung, und die Anpflanzung von Brunello nahm stark zu. Der Brunello wird als lokaler Klon der bekannten Sangiovese-Traube angesehen. Bemerkenswert ist, dass der Brunello di Montalcino 1980 der erste Wein aus der Toskana war, der den DOCG-Status erhielt.

Etwa 100 Kilometer südlich von Florenz liegt Montalcino, wo das Klima sich deutlich vom Chianti-Gebiet unterscheidet. Hier kühlt es nachts stark ab, während die Tage warm und trocken sind. Dadurch sind die Brunello-Weine kraftvoll und vollmundig, oft mit einem Alkoholgehalt von bis zu 14 %. Diese Weine eignen sich hervorragend für eine lange Reifung.

Das Küstengebiet der Maremma nimmt in der Toskana eine besondere Stellung ein. Bolgheri ist das Zentrum dieser Region. In den 1930er-Jahren war dies noch ein sumpfiges Gebiet, doch die höher gelegenen Flächen erwiesen sich bald als ideal für den Weinbau. Da es hier keine fest verwurzelte Weintradition gab, konnten die Erzeuger ihre Weine nach eigenem Ermessen herstellen. Das Ergebnis war ein Weinstil, der als „international“ gilt, aber dennoch einen typisch italienischen Charakter besitzt. Diese Weine sind die sogenannten Super Tuscans – hergestellt beispielsweise aus Syrah- oder Bordeaux-Trauben, manchmal auch in Kombination mit toskanischen Rebsorten. Die Super Tuscans haben einen hervorragenden Ruf und verkaufen sich sehr gut. Die Toskana ist daher vor allem für ihre Rotweine bekannt. Dennoch sind auch die Weißweine von guter Qualität. Sie werden aus Sorten wie Vermentino, Trebbiano und Vernaccia hergestellt. Zudem wird zunehmend mit internationalen Rebsorten wie Chardonnay gearbeitet.

Top-Weingüter in der Toskana

• Gaja Ca'Marcanda

• Gaja Pieve Santa Restituta

• Rocca delle Macìe